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Cystinsteine - so fütterst du deinen Hund richtig
Cystinkristalle oder -steine entstehen durch eine Übersättigung des Harns mit Cystin. Die Aminosäure Cystin ist Baustein bestimmter Eiweiße. Normalerweise wird sie von den Nieren refiltriert, also aus dem Harn wieder in den Körperkreislauf aufgenommen. Bei bestimmten Hunderassen, wie Dackel, Basset und Neufundländer, funktioniert diese Wiederaufnahme nicht. Es kommt zu einer vermehrten Ausscheidung von Cystin (Cystinurie) und demzufolge zu einem erhöhten Risiko der Ausfällung von Cystinkristallen.
Eine angepasste Fütterung trägt wesentlich dazu bei, die Entstehung von Cystinkristallen oder -steinen zu vermindern. Die wichtigsten Maßnahmen dabei sind:
Wasseraufnahme erhöhen
Hunde, die zu Cystinkristallen neigen, sollten mehr Flüssigkeit aufnehmen, und zwar mindestens 15 ml Wasser pro kg Körpergewicht täglich. Je mehr Flüssigkeit aufgenommen wird, desto geringer ist die Konzentration der Mineralstoffe im Harn (Verdünnungseffekt). Gleichzeitig wird häufiger Harn abgesetzt, sodass eventuell vorliegende Kristalle nicht lange in der Blase verweilen (Spüleffekt). Doch wie lässt sich die Steigerung der Flüssigkeitsaufnahme erreichen?
- Futter in suppiger Konsistenz anbieten
- Trinkwasser mit 10 ml Thunfischwasser, Sahne, Milch oder Joghurt aromatisieren
- 1 TL Leberwurst mit 200 ml warmen Wasser pürieren
Wichtig ist, dass das aromatisierte Trinkwasser 3x täglich gewechselt wird. Hier findest du einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema.
Nährstoffversorgung anpassen
Je mehr Cystin im Harn vorhanden ist, desto wahrscheinlicher bilden sich Cystinkristalle oder sogar kompakte Steine. Aus diesem Grund sollten cystinreiche Futtermittel vermieden werden. Dazu zählen beispielsweise Eier, Sojaprodukte, Nüsse und Kerne. Zudem sollte die Versorgung mit Proteinen und Natrium bedarfsgerecht erfolgen, also nicht zu viel und nicht zu wenig.
Harn-pH-Wert einstellen
Cystinkristalle entstehen in saurem Milieu, deswegen ist bei betroffenen Hunden ein alkalischer Harn-pH-Wert (> 7,3) von Vorteil. Kaliumreiche Futtermittel wie Kartoffeln, Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis, Pastinake und Knollensellerie verschieben den Harn-pH in den gewünschten Bereich. In den ersten Wochen nach der Rationsumstellung sollte der Harn-pH-Wert zweimal wöchentlich kontrolliert werden. Der beste Zeitpunkt der Messung ist hierbei 4 Stunden nach der letzten Fütterung.