In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl der Tiere, die nach den Weihnachtsfeiertagen abgegeben wurden, deutlich gestiegen. Besonders Tierheime in Städten bekommen diese Entwicklung zu spüren. Auch in Portalen für Kleinanzeigen häufen sich spätestens im neuen Jahr die Angebote, um ungewollte Haustiere wieder loszuwerden.
„Haustiere sind keine Geschenke.“ Unter diesem Slogan gibt es jedes Jahr unzählige Kampagne, um die Aufmerksamkeit auf diesen Missstand zu lenken. Jedes Haustier, auch Kaninchen, Mäuse oder Reptilien gehen mit einer Verantwortung einher. Bei vorweihnachtlichen spontanen Käufen wird häufig nicht bedacht, dass die Lebensdauer eines Haustieres länger ist als die Motivation von vielen Kindern, sich zu kümmern. Tiere verursachen dauerhaft Kosten und müssen auch in der Urlaubszeit gepflegt und versorgt werden.
Die Entscheidung für ein Haustier sollte gemeinsam besprochen und getroffen werden, denn alle Familienmitglieder sollten hinter dieser Entscheidung stehen. Die Wahl eines Haustieres sollte weder spontan noch aus Mitleid gefällt werden. Ein nachtaktiver Hamster ist ungeeignet für Kinder und ein junger sportlicher Hund ist eine schlechte Wahl für eine Couch-Potato-Familie. Bei Mietwohnungen muss zudem häufig der Vermieter einverstanden sein und mögliche Allergien bei Familienmitgliedern sollten vorher abgeklärt werden.
Selbst wenn alle wichtigen Punkte bedachten wurden, ist die Weihnachtszeit ein schlechter Zeitpunkt, um ein neues Familienmitglied zu adoptieren. Familienbesuch, Festlichkeiten und Silvester verursachen zusätzlich zur neuen Umgebung Stress bei den meisten Haustieren. Auch möchte kaum jemand mit dem Welpen spät abends, nachts und früh morgens in die Kälte rausgehen, weil dieser noch nicht stubenrein ist. Als Geschenke eignen sich Bücher zum Thema Tiere und deren Haltung, ein neuer Käfig oder Kuscheltiere viel besser.
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